Galerie der Miezen

Die Norderstraße in Flensburg wäre ohne ihre Streetart-Katzen einfach nicht dasselbe! Dabei sind sie noch gar nicht so alt. Seit 2016 schmücken die gemalten Miezen die Norderstraße und sind zum richtigen Kunst-Kult der Stadt Flensburg geworden. Die "Galerie der Miezen" oder "Katzenstraße" zeichnet sich durch die unterschiedlichen Standorte und Darstellungen der Katzen aus. Jede ist einzigartig und individuell – mit Wollknäuel, lila Stola oder frechem Piratenhut. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Fast jeder Flensburger*in oder Zugezogene kennt sie oder ist ihnen mindestens einmal bewusst oder unbewusst über den Weg gelaufen. Viele Tourist*innen kommen ebenfalls gerne in die Stadt, um ein Schnappschuss von ihrer Lieblingskatze zu machen. Aus den verschiedensten Ecken und Nischen beobachten sie dich, und es ist gar nicht so einfach, alle zu finden. Das macht die Flensburger Streetart so besonders, weil sie jeden Besucher zum Suchspiel und Abenteuer einlädt. Die Stubentiger bilden ein gutes Pendant zu den hängenden Schuhen, die man ebenfalls in der Straße entdecken kann. Gemeinsam unterstreichen sie das bunte Treiben der Kleinstadt und sorgen für viel Aufmerksamkeit.

Wie sind die Katzen entstanden?

Die erste Katze, die ihren Platz in der Norderstraße gefunden hat, war reiner Zufall. Als Künstlerin mit einer Leidenschaft für Abendspaziergänge kam mir während eines solchen Spaziergangs die Idee, eine nette Mieze an die Wand zu malen. Inspiriert wurde ich durch Begegnungen mit verschiedenen Katzen, die mir abends begegneten. Ein paar Tage später entschied ich mich dazu, eine elegante Katze an der Marientreppe zu verewigen. Mit Pinsel, Farbe und guter Gesellschaft machte ich mich abends ans Werk und platzierte das erste Katzenkunstwerk an der Wand der Norderstraße - naturgetreu gemäß auf Katzenhöhe.

Nachdem ich die erste Katze fertig gemalt hatte, empfand ich sie als etwas einsam und entschied mich dafür, ihr Gesellschaft mit einer weiteren Katze zu leisten. Diese platzierte ich direkt gegenüber, auf der anderen Treppenseite. Bei der Gestaltung der Katze und der ruhigen nächtlichen Umgebung merkte ich, wie viel Freude es mir doch bereitete, eine vernachlässigte Ecke mit einer netten Mieze zu verschönern. "Sie passt so gut dahin", dachte ich!

Als ich mit der zweiten Katze fertig war, ließ ich meinen Blick durch die Straße schweifen. Wie vom Blitz getroffen entdeckte ich plötzlich in der gesamten Norderstraße potenzielle Plätze für gemalte Stubentiger! Danach war eins klar: Ich würde einfach weitermachen, bis alle unbeachteten Ecken ihre eigene Katze haben. Und so entstanden in verschiedenen Nächten und zu verschiedenen Jahreszeiten eine Katze nach der anderen. Dabei verbringe ich übrigens einige Stunden vor einer Wand und gestalte die Malerei sorgfältig. Zudem überlege ich auch, wie die Katze zu ihrer Umgebung und den Farben harmonieren kann. So hat jede Katze ihren ganz eigenen Charme und Ausdruck. Hausbesitzer*innen werden bei dem kreativen Prozess nicht involviert. So bleibt der Überraschungseffekt erhalten, und abgesehen davon sind es meist Ecken, denen niemand Beachtung schenken würde.

Die Freude der Anwohner*innen oder Ladenbesitzer*innen ist am nächsten Tag groß, wenn plötzlich irgendwo eine neue Katze entstanden ist! Und die echten Katzen der Norderstraße schauen doch auch gerne mal vorbei und beobachten ganz genau, wie sich der Pinsel auf der Wand bewegt.

Hier findest du einen Überblick von allen Katzen, welche du in der Norderstraße entdecken kannst. Oder du begibst direkt in die City und bist mit einem wachsamen Auge unterwegs. Viel Spaß beim Suchen!

Noch mehr über die Katzen in der Norderstraße erfährst du unter: www.katzenkunst-flensburg.de